Seit dem 21. Juni 2020 hat Berlin ein Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG). Es gilt zusammen mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) als Meilenstein der Antidiskriminierungsgesetzgebung in Deutschland. Kurz vor seiner Verabschiedung wurde das LADG noch zum Politikum.
Hohe Angriffszahlen in Berlin
Trotz Pandemie und Lockdown wurden 2020 in Berlin fast täglich extrem rechte, rassistische und antisemitische Angriffe begangen. ReachOut, die Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, dokumentierte für das Jahr 2020 in Berlin 357 Angriffe.
Mobilisierung für eine solidarische Migrationspolitik von unten im Pandemiejahr 2020
Seit 2018 setzt sich die Seebrücke für sichere Fluchtwege und eine solidarische Migrationspolitik von unten ein. Neben der Lage auf dem Mittelmeer rückte 2020 vor allem die Situation von Geflüchteten in den EU-Lagern auf den griechischen Inseln in den Fokus der Arbeit auch unserer Lokalgruppe in Berlin.
Rassismus in Deutschland nach George Floyd
Das Jahr 2020 stand aus einem schockierenden und traurigen Anlass abermals im Zeichen von „Black Lives Matter“. Nach dem Mord an dem Schwarzen US-Amerikaner George Floyd durch einen weißen Polizisten waren nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und anderen Ländern Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen rassistische Polizeigewalt zu demonstrieren.
„Warum sollten wir auf der Insel der Glückseligen leben?“
Im Jahr 2020 häuften sich Veröffentlichungen zu rechtsextremen Vorfällen in der Polizei. Die daraus resultierende bundesweite Debatte hat den Blick vieler Engagierter aus der Zivilgesellschaft auf die Sicherheitsbehörden verändert.
Was ein Untersuchungsausschuss bringt
Der rechte Terror hat in Berlin eine lange, blutige Tradition. Wird sich ein zukünftiger Untersuchungsausschuss zum Neukölln-Komplex dieser Geschichte stellen? Dies wäre ein Zeichen des politischen Wandels – und bitter nötig.
Berliner Zustände 2020 – Einleitung der Redaktion
Staatliches Handeln benötigt eine kritische Begleitung durch die Zivilgesellschaft. Mehr noch, Politik und Verwaltung müssen durch Nachfragen und Interventionen, die vonseiten der Engagierten in dieser Stadt kommen, beständig weiter angetrieben werden.
Kontinuitäten und neue Dimensionen von antiasiatischem Rassismus
Im Zuge der Corona-Pandemie hat anti-asiatischer Rassismus deutlich zugenommen. Um darauf aufmerksam zu machen und Betroffenen eine Plattform zu ermöglichen, wurde das Projekt „ichbinkeinvirus.org – Dein Netzwerk gegen Rassismus“ gegründet.
Pädagogischer Umgang mit antimuslimischem Rassismus
„Als ich in der 9. Klasse gemeinsam mit meiner besten Freundin beschlossen hatte, ein Kopftuch zu tragen, hat mich meine Lehrerin am ersten Tag in der Schule mit Tuch in der Pause zur Seite genommen und gefragt, warum ich denn nun das Kopftuch tragen würde, ob mein Vater oder mein Bruder mich zwingen würde, und dass sie es ja so schade finden würde, weil ich doch so schöne Haare hätte. Ich habe zuerst gar nicht verstanden, was sie von mir wollte. Ich habe mich alleine dazu entschieden, ein Kopftuch zu tragen, meine ältere Schwester trägt zum Beispiel kein Tuch. Das bedeutet aber nicht, dass sie weniger gläubig ist.“
#burakunvergessen: Acht Jahre Forderung nach Aufklärung
Burak Bektaş wurde am 5. April 2012 in Berlin-Neukölln erschossen, zwei Freunde von ihm wurden lebensgefährlich verletzt. Die Gruppe Neuköllner Jugendlicher wurde möglicherweise aufgrund rassistischer Zuordnungen und aus Hass auf ihr vermeintlich „anderes“ Aussehen bzw. eine ihnen unterstellte andere Herkunft zur Zielscheibe. Der Anschlag ereignete sich nur wenige Monate nach der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und weist Parallelen zur neonazistischen Mordserie auf. Ein rassistisches Motiv liegt nahe. Wie auch bei den NSU-Morden oder den Morden in Hanau im Februar 2020 scheint die Tat das Bekenntnis zu sein. Der Mord an Burak Bektaş ist weiterhin nicht aufgeklärt. Das ist insbesondere für Familie und Angehörige schwer erträglich.
Kein Einzelfall – Rassistische Kriminalisierung von Jugendlichen durch die Polizei
Täter*innen in Uniform sind ein Problem. Es sind auch Berliner Polizist*innen, die den Alltag von Schwarzen Jugendlichen und Jugendlichen of Colour auf zentralen Straßen und Plätzen der Stadt zunehmend in einen Ausnahmezustand verwandeln. Zu dieser Schlussfolgerung kam Sabine Seyb, Projektleiterin von ReachOut – Beratung und Bildung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und massiver Bedrohung, 2019 auf einer Pressekonferenz des Projekts.
Pauschal verdächtig – Über strukturellen Antiziganismus in Berliner Polizeibehörden
Polizeibehörden haben in der deutschen Geschichte kontinuierlich eine zentrale Rolle bei der Erfassung und Verfolgung von Sinti*zze und Rom*nja gespielt. Als Institutionen waren sie maßgeblich am NS-Genozid beteiligt. Es ist eine mindestens 150-jährige Kontinuität der Produktion und Nutzung von antiziganistischem vermeintlichem Expertenwissen zu konstatieren. Das Agieren heutiger Berliner Polizeidienststellen, des LKA und der in Berlin tätigen Bundespolizist*innen fügt sich in diese Kontinuität nahtlos ein – etwa in Form von Racial Profiling im Berliner Hauptbahnhof 2018 und 2019 oder einer klar antiziganistischen Passage in der Polizeilichen Kriminalstatistik, die 2018 veröffentlicht wurde.
„Erfolge gilt es zu verteidigen“
LGBTIQ*-Rechte geraten in den letzten Jahren wieder verstärkt unter Druck von rechts. Emanzipationserfolge werden offen in Frage gestellt. Gleichzeitig sollen verschiedene marginalisierte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Diese Anfeindungen zielen insbesondere auch auf die Verunsicherung von Projekten, die sich dem gegenüber für eine offene und pluralistische Gesellschaft stark machen. Über das „Gift der Neuen Rechten“, Auswirkungen auf die HIV-Präventionsarbeit und die Notwendigkeit einer demokratischen Positionierung, sprach die MBR für die „Berliner Zustände“ mit Holger Wicht, Pressesprecher der Deutschen Aidshilfe.
Kein Recht auf Schutz? – Zu behördlichen Problematiken für Geflüchtete in Berlin
Die aufenthaltsrechtliche Situation von Geflüchteten 2018 ist durch eine Vielzahl von Gesetzesänderungen und Diskursen beeinflusst, die bereits ab Herbst 2015 auf den kurzen „Sommer der Migration“ folgten. Nach einer kurzen Phase in der das bisherige Grenz- und Migrationsregimes in Europa zusammenbrach und neue Solidaritäten sichtbar wurden, gewannen sehr schnell antimigrantisch geprägte Politiken sowie rassistische Mobilisierung (wieder) die Vorherrschaft. Dies schlug sich in einer Vielzahl von Asylrechtsverschärfungen und neuen Maßnahmen zur Abschottung Europas nieder. Der Zugang nach Europa und zu fairen Asylverfahren wurde systematisch erschwert und ein angebliches Vollzugsdefizit bei Abschiebungen bestimmt bis heute die Debatte.
Der Schwarze Atlantik ist der Himmel, unter dem wir uns verbinden – Vorstellung von EACH ONE, einer Beratungsstelle von und für Schwarze Menschen
Anti-Schwarzer Rassismus ist tief in der Gesellschaft verwurzelt. Institutionen nehmen hier oftmals ein komplizenschaftliches Verhältnis ein. Dringend bedarf es der öffentlichen Sensibilisierung und der Etablierung umfassender, effektiver Maßnahmen des Diskriminierungsschutzes für Schwarze Menschen und People of Color.
Rassismus gegen Kinder und Jugendliche – Eine Analyse aus psychologischer Sicht
Kinder und Jugendliche, welche von der Mehrheitsgesellschaft der Gruppe der ndH (nicht deutsche Herkunftssprache) zugerechnet werden und als ‚nicht so wie wir‘ und/oder als ,nicht deutsch‘ markiert werden, sind oftmals in den verschiedensten Kontexten von rassistisch oder antisemitisch motivierter Diskriminierung und Gewalt betroffen.
Trauriger Rekord – Rassistische, antisemitische und rechte Gewalt in Berlin
ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, dokumentiert für das Jahr 2018 insgesamt 309 Angriffe. Verletzt, bedroht und gejagt wurden mindestens 423 Personen, darunter 19 Kinder und 47 Jugendliche. Bei den meisten Angriffen handelt es sich um Körperverletzungen (157) und gefährliche Körperverletzungen (115).
„Wir hatten das Bedürfnis, uns auch außerhalb unserer künstlerischen Arbeit politisch zu positionieren.“
Am 9. November 2018 wurde die von über 100 Kulturinstitutionen unterzeichnete „Berliner Erklärung der VIELEN“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese äußert sich zu Anfeindungen gegen Kunst und Kultur durch Rechtsextreme und Rechtspopulist_innen und bildete den Auftakt der Mobilisierung zur „Glänzenden Demonstration der Kunst und Kultur – Solidarität statt Privilegien“ im Mai 2019 in Berlin.
Berlin ist die Hauptstadt rechter und rassistischer Angriffe
2017 verzeichnete ReachOut einen Rückgang rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Institutioneller Rassismus gehört in Behörden zum Alltag.
Schwarze Perspektiven auf institutionellen Rassismus
Realitäten Schwarzer Menschen in Berlin, vor allem im öffentlichen Raum, sind von Widersprüchen geprägt. Sie sind für Polizei und staatliche Institutionen einerseits übermäßig sichtbar, was sich in ständiger Kriminalisierung und entwürdigenden Polizeikontrollen zeigt. Andererseits sind sie in der deutschen Geschichtsschreibung unsichtbar,
Interview: Berliner Obdachlosenhilfe erteilt Rechten eine Absage
In Zeiten knapper Wohnungen ist das Thema Obdachlosigkeit in Berlin ein drängendes Problem, das in den kalten Wintermonaten besonders zum Tragen kommt. Nicht nur bei der Wohnungssuche sind Obdachlose systematischer Diskriminierung ausgesetzt.…
Interview: Die Opferperspektive in den Vordergrund stellen
Anlässlich der „Möllner Rede im Exil“ sprachen wir mit Faruk Arslan, Ibrahim Arslan, Yeliz Arslan, Hava Assan und Julia von der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş über Formen des Gedenkens, Rassismus und ihren Widerstand.
Rassismus tötet in Berlin – Rechte Gewalt wächst weiterhin
Das Risiko in Kauf nehmend, dass sich Superlative abnutzen: Insgesamt haben wir im vergangenen Jahr 2016 erneut einen Anstieg rechter Gewalt von 320 auf 380 Angriffe verzeichnet. Wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhielt ein…
Einleitung – Die Berliner Zustände 2015
Zum zehnten Mal erscheinen die „Berliner Zustände. Ein Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“. Doch der Redaktion ist angesichts der Ereignisse des letzten Jahres nicht wirklich nach feiern zumute – im Gegenteil:…
Refugees welcome! – Herausforderungen solidarischer Unterstützungsarbeit
Immer mehr Menschen engagieren sich 2015 für und mit Geflüchtete(n). Als Reaktion auf die steigenden Zugangszahlen von Schutzsuchenden, die Eröffnung neuer Unterkünfte und rassistische Mobilisierungen haben sich viele lokale Initiativen und Bündnisse…
Interviews mit Willkommensinitiativen
In Berlin haben sich 2015 vielfach Menschen für Geflüchtete eingesetzt und organisierten sich, um deren Situationen auf verschiedenste Arten zu unterstützen. Damit setzten sie den rassistischen Protesten, Bedrohungen und Angriffen ganz konkrete…
Kulturelle Diversität bildet den Grundstein für die Arbeit von Joliba
Kulturelle Diversität bildet den Grundstein für die Arbeit von Joliba und wird als wertvolles Gesellschaftsgut gefördert. Die vielfältigen Kultur- und Bildungsveranstaltungen sind einem breiten Publikum zugänglich und hinterfragen rassistische Denk-und Handlungsweisen. Die…
Gemeinsam kämpfen?!
„Die ,Unterstützer_innen‘ können nicht ohne die ,Gefüchteten‘ kämpfen, und die ,Gefüchteten‘ können nicht ohne die ,Unterstützer_innen‘ kämpfen.“
Rassismus als Motiv? Wir fordern Aufklärung! – Vierter Jahrestag des Mordes an Burak Bektaş
Vier Jahre sind vergangen seit dem tödlichen Angriff, bei dem Burak Bektaş am 5. April 2012 vor dem Krankenhaus Neukölln in Berlin erschossen und zwei seiner Freunde lebensgefährlich verletzt wurden. Vier lange…
„…und was ist mit der Marihuana-Plantage?“ – Auch Ängste und Sorgen können rassistisch sein
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) hat in den 15 Jahren ihres Bestehens zahllose Anfragen zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus bearbeitet. Durch die aktuellen Entwicklungen hat sich der gesellschaftliche…
„Liebe Patrioten, ihr seid die Speerspitze der deutschen Demokratie“ – Selbstverständnis & Außenwirkung Bärgidas
„Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die…
Den Deutschen ihre Nachbarschaften?! – Rassismus in Treptow-Köpenick
Im Jahr 2015 gab es seit Erfassen der Registerzahlen einen traurigen Höhepunkt: die Anzahl rassistischer Veranstaltungen war auf 60 in Treptow-Köpenick gestiegen. Diese konzentrierten sich auf wöchentlich stattfindende „Mahnwachen“ und Kundgebungen im…
Neue Unübersichtlichkeit
Das Jahr 2014 hielt für Beobachter_innen der extremen Rechten in Berlin einige Überraschungen bereit: die »Mahnwachen für den Frieden«, »Reichsbürger«, »Hooligans gegen Salafismus« oder »Berlin gegen die Islamisierung des Abendlandes« betraten mit…
Es ist uns keine Ehre – Solidarische Unterstützungsarbeit ist der Kampf um gleiche soziale und politische Rechte für alle
Sogenanntes ehrenamtliches und »bürgerschaftliches« sowie »zivilgesellschaftliches« Engagement ist seit vielen Jahren und in den verschiedensten Diskursen in aller Munde. Angesichts der steigenden Zahlen geflüchteter Menschen europa- und weltweit und der »adhoc«-Eröffnung zahlreicher…
Joliba – ein Ort der Begegnung
Im Jahr 2014 kamen durchschnittlich 50-100 Klient_innen monatlich in das Joliba-Beratungszentrum. Die Angebote wurden mit kleineren Beträgen aus der Tagesspiegel-Spendenaktion, dem Paritätischen und der Stiftung Pfefferwerk finanziell unterstützt und durch das ehrenamtliche…
education no limitation! – Für freien Zugang zu Bildung für Geflüchtete und Migrant_innen
Wenn es um das Thema Geflüchtete und Migrant_innen an deutschen Universitäten geht, könnte man frei nach Kafka schreiben: »Einen solchen Prozeß (beginnen), heißt ihn schon verloren haben.« Und ähnlich absurd wie in…
Na wat denn nu? Antimuslimischer Rassismus oder ›Islamkritik‹ ?
Der Text beschäftigt sich mit dem Begriff Rassismus im Allgemeinen und antimuslimischem Rassismus im Besonderen. Da antimuslimischer Rassismus nicht ausschließlich ein Problem der Mitte der Gesellschaft oder des rechten Randes ist, werden…
„Inter-View“: Wie junge Erwachsene antimuslimischen Rassismus erfahren
Menschen, die von erlebtem Rassismus berichten, wird häufig vorgeworfen, sie seien emotional und ihre Geschichten seien Einzelfälle. Die Aussagen der Jugendlichen, die an dem Projekt »Inter-View« teilgenommen haben, sind jedoch weit mehr…
Prävention in Berliner Schulen – Konzepte gegen Radikalisierung muslimischer Jugendlicher
Die öffentliche Wahrnehmung einer islamistischen Radikalisierung ist nicht zuletzt durch den ungeheuerlichen IS-Terror stark von gewaltorientierten Islamisten geprägt. Das ist wenig verwunderlich, da Gewalt und Terror dschihadistischer Gruppen seit Sommer 2014 die…
Keine Entwarnung – Anstieg rassistischer und antisemitischer Angriffe in Berlin
ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, dokumentiert 179 Angriffe für das Jahr 2014. Verletzt und bedroht wurden 266 Menschen. Und obwohl wir einen leichten Rückgang der Angriffszahlen…
PEGIDA plus – Von der Sorge, die Aggression ist
Dieser kleine Beitrag verdankt sich den vielen Diskussionen und Beobachtungen in den Medien zu der Frage, warum es denn PEGIDA gibt oder gab. Dabei stellte ich fest, dass die (im Umfeld von…
Hellersdorf 2014 – Zwischen Normalisierung und Radikalisierung
Das Jahr 2014 beginnt wohl so erschreckend, wie es endet: mit Terror von rechts. In der Silvesternacht und den ersten Tagen des Jahres gibt es mehrere Bölleranschläge auf die Unterkunft für Geflüchtete…
Brandsätze – Über Sorgen, Ängste und Rassismus
Die rechtsextreme Szene setzte 2014 einen deutlichen Schwerpunkt auf die Mobilisierung gegen Geflüchtete. Die taktische Camouflage als Bürgerinitiative konnte auch deshalb so wirkungsvoll sein, weil der Rassismus gegen Geflüchtete auf breite gesellschaftliche…
Die Berliner Zustände im Jahr 2013
Selten hat ein Thema die Projekte in Berlin so beschäftigt, wie in 2013 die verschiedensten Aspekte von Flucht, Migrations- und Asylpolitik und die rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete. Der Schwerpunkt des diesjährigen Heftes…
Alle reden von Harmonisierung. Wir nicht.
Die »Harmonisierung« des Asylrechts in Europa sowie der europäischen Migrations- und Flüchtlingspolitik ist ein Euphemismus für »Wir wollen Euch hier nicht!« Wenn von Angleichung oder Harmonisierung geredet wird, ist Regulierung, Kontrolle und…
Zwischen Wüste und Meer – Kämpfe um Bewegungsfreiheit in Nordafrika
Ein Interview mit drei Aktivisten von Afrique-Europe-Interact (AEI), die über die Situation an den Grenzzäunen von Melilla und Ceuta drei Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings sprechen. Zinahad Patrice Boukar ist einer…
Zweimal 2013 in Hellersdorf. Ein Bezirk driftet ab
Unterschiedlicher kann ein Jahr für einen Bezirk nicht verlaufen. 2013 wird vielen HellersdorferInnen in Erinnerung bleiben. Aber nicht nur ihnen: Hellersdorf hat in diesem Jahr traurige Berühmtheit erlangt, der Name ist jetzt…
Willkommen?! Zivilgesellschaftliches Engagement in den Sammelunterkünften
Antifaschistische und zivilgesellschaftliche Gegenwehr ist wieder notwendig, wenn Nazis und Rassist_innen gegen Asylsuchende und Sammelunterkünfte mobil machen. Schnelle Unterstützung in Form von Sachspenden und Willkommensfesten ist gut und wichtig. Doch wie kann…
Solidarität mit den Geflüchteten in Pankow
Im August 2013 gab das Bezirksamt Pankow bekannt, dass in der Mühlenstraße eine neue Flüchtlingsunterkunft errichtet wird, die Platz für insgesamt 220 Menschen bietet. Hintergrund war die Verpflichtung des Landes Berlin, mehr…
Racial Profiling – Mehr als ein Polizeiproblem!
Racial Profiling hat sich in den letzten ein bis zwei Jahren in Berlin beinahe schon zu einem geflügelten Modewort entwickelt. Die Integrationssenatorin kann mittlerweile sogar Kampagnenarbeit gegen Racial Profiling im Berliner Olympiastadion…
Ein Ort zum Ankommen und ein Ort der interkulturellen Begegnung
Im Verein Joliba werden Afrikanerinnen und Afrikaner als Teil einer interkulturellen Community in Berlin willkommen geheißen. Joliba ist der einzige anerkannte freie Träger mit dem Schwerpunkt afrikanische Community in Berlin, der Menschen…
Rassismus vor Gericht – Eine Prozessbeobachtung
ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, verzeichnet 185 Angriffe für das Jahr 2013. Das ist im Vergleich zum Jahr 2012 eine Zunahme von mehr als 30%. So…
Rassismus in der Bezirksverordnetenversammlung
Seit dem Herbst 2012 agitiert die Berliner NPD schwerpunktmäßig gegen die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen. Dabei wird die rassistische Propaganda im öffentlichen Raum und im Internet durch Aktivitäten in den Bezirksverordnetenversammlungen…
Vom Versuch, eine Bewegung zu sein – Rassistische Kampagnen und die Rolle der extremen Rechten
Bereits seit dem Jahr 2011, als in Berlin Wahlen zum Abgeordnetenhaus stattfanden, ist eine Zunahme von explizit gegen »Ausländer« gerichteten Kampagnen zu beobachten, die 2013 neue Höhepunkte fand. Die bis heute beständig…
Fünf Monate »Antirassistisches Zentrum« – Die Besetzung der TU Berlin 1991/92
Das riesige Transparent an der gläsernen Außenfassade der Technischen Universität Berlin fiel schon von weitem auf: »Antirassistisches Zentrum« und »Keine Zwangsverteilung von Flüchtlingen« lauteten die Botschaften. Am 24. Oktober 1991 besetzten rund…
Die Unvereinbarkeit völkisch-rassistischer Positionen mit der Ethik sozialer Berufe
Die »Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz« (ECRI) stellte kürzlich fest, dass in Deutschland erhebliche Defizite im »Kampf gegen Rassismus« bestehen. Auf ein fehlendes Gesamtkonzept bei der Bekämpfung von Rassismus wird von…
Vorwort
Liebe Leserin und lieber Leser, es ist nur ein Gedankenspiel – denn wir sind in Deutschland weit davon entfernt – doch angenommen der Chef des Bundeskriminalamtes wäre ein Deutscher mit griechischen Wurzeln,…
Genormt und verformt. Wie rassistisch sind die Medien?
Sprache konstruiert Wirklichkeit. Sie strukturiert alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens. Was bedeutet das genau? Ein Mensch, eine Frau, ein Geflüchteter: Welche Vorstellungen werden mit diesen Begriffen verknüpft? Und: Welchen Unterschied machen Begriffe wie:…
Aufstand von ganz unten – Flüchtlinge rütteln an den deutschen Zuständen
Refugees nennen sich die Flüchtlinge vom Berliner Oranienplatz. Besitzlos und in vielen Rechten eingeschränkt haben sie sich erhoben. Sie wollen nicht mehr abgeschottet sein von der Bevölkerung, in Heimen zusammengepfercht, kaum mit…
Islamfeindlichkeit als wachsendes gesellschaftliches Phänomen
Islamfeindlichkeit ist ein wachsendes gesamtgesellschaftliches Problem, dem sich die Politik und Gesellschaft entschlossener als bisher stellen muss. Nur durch entschiedeneres Handeln können wir das Wertefundament unserer Gesellschaft gegen menschenverachtende und rassistische Ideologien und Taten verteidigen.
Rassismus – wieder das Motiv?
Über ein Jahr ist der Mord an dem 22-jährigen Burak aus Neukölln nun her. Er wurde in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 gegenüber dem Krankenhaus Neukölln von einem…
Eine Fallgeschichte zu antimuslimischem Rassismus in Berlin
Sahras Vater reiste 1975 nach Deutschland ein. Ein Jahr später holte er die Familie nach. In ihrem Geburtsland war Bürgerkrieg ausgebrochen. Sahra war 1976 drei Jahre alt und lebt seitdem in Berlin.…
Die meisten Angriffe in Berlin sind rassistisch motiviert
ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, erfuhr von 139 Angriffen für das Jahr 2012. Rassismus steht als Tatmotiv weiterhin im Vordergrund. Trotz leicht gesunkener Angriffszahlen wurden 2012…
Auch wir haben es hingenommen… – Vorwort Berliner Zustände 2011
Heute – nachdem die »Döner-Morde« als neonazistische Bluttaten enttarnt sind – machen wir natürlich alles richtig. Wir erstellen interaktive Grafiken, die zeigen, wo und wann genau die Morde geschehen sind. Wir überprüfen…
Grundlegende Veränderungen sind Nötig – Ideologien der Ungleichwertigkeit in der Polizei
Jedes Jahr aufs Neue klaffen die zahlen unabhängiger Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt mit den offiziellen Veröffentlichungen seitens der Behörden weit auseinander. Rein faktisch lässt sich das Phänomen leicht…
Definitionshoheit und Demütigungskultur – Der alltägliche Rassismus der Polizei
Im Zusammenhang mit der Tatsache, dass es einen »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU) gibt, dem bisher zehn Morde zugerechnet werden, erlangten wir Klarheit über Ermittlungsbehörden, die nicht in der Lage oder nicht Willens waren…
Rassistische Diskriminierung hat viele Gesichter – Ein Bericht aus der Beratungspraxis
Diskriminierung im Bildungsbereich, beim Zugang zu Clubs und Diskotheken sowie im Gesundheitsbereich sind Themen, die die Beratungsarbeit des ADNB im letzten Jahr geprägt haben. Dabei sind es nicht nur die einzelnen Fälle,…
»Schulfach: Schwul« – Wie pädagogisches Material zum »Porno-Koffer« wurde
»Schulfach: Schwul« mit dieser Schlagzeile eröffnete die Boulevardzeitung B.Z. am 20. Juni 2011 eine mehrmonatige Diskussion. Anlass war die Veröffentlichung von Materialien für Lehrkräfte zum Thema »Vielfältige lebensweisen«, ein Medienkoffer für die…
Antisemitismus, Bildung und Migrationsgesellschaft – Herausforderungen pädagogischer Arbeit in Theorie und Praxis
Wenn es um die Thematik Antisemitismus und Migrationsgesellschaft geht, dreht sich die Diskussion oft um den sogenannten neuen Antisemitismus, also um die Frage, inwieweit es sich bei den aktuellen Erscheinungsformendes Antisemitismus um…
Proteste gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Weissensee
Neunzehn Flüchtlingsfamilien wurden ab Herbst 2010 in Weißensee untergebracht. Anwohner_innen protestierten dagegen. Während des Wahlkampfs 2011 schaltete sich dann auch die rechtspopulistische Partei »Die Freiheit« in die Proteste ein. Die Entwicklung des…
Vorwort zu den Berliner Zuständen 2010
Die fünfte Ausgabe der „Berliner Zustände“ liegt nun vor. In dem vorliegenden Schattenbericht werden zentrale Entwicklungen im Rechtsextremismus und Rechtspopulismus beschrieben, wie die Sarrazin-Debatte, und Aspekte rechtspopulistischer und antimuslimischer Diskurse aufgegriffen, die…
Einleitung
Sarrazin, die sogenannte „Extremismusklausel“, NPD-DVU-Fusion, „Abendland in Christenhand“, „Berlins geheime Nazi-Nester“, Pro Deutschland, Nazi-Angriffe auf linke Einrichtungen in Kreuzberg und Neukölln, antimuslimischer Rassismus, „Marsch für das Leben“ – hinter diesen Schlagwörtern der…
(Anti-)sexismus und Instrumentalisierung feministischer Diskurse im antimuslimischen Rassismus
Neben dem Überfremdungstopos zeichnet sich der antimuslimische Rassismus durch ein Anknüpfen an emanzipative Diskurse aus. Es gilt also genau hinzusehen, wenn Menschen- und Frauenrechte ins Feld geführt werden, um die Ablehnung einer…
Von weißen Privilegien reden
Eine erste Diskussion zur Instrumentalisierung des Rassismusbegriffs Immer häufiger wird von »rassistischen Übergriffen« gegen Deutsche ohne Migrationshintergrund berichtet. Wenn Deutsche als Mitglieder ihrer sozialen Gruppe beleidigt werden, wie subjektiv verständlich ist es…
Kritische Weißseinsforschung für die Praxis
Mit der Frage „Rassismus gegen Deutsche?“ wurde im letzten Schattenbericht eine Diskussion zur Instrumentalisierung des Rassismusbegriffes begonnen, die mit diesem Beitrag zur kritischen Weißseinsforschung fortgeführt werden soll. Was bedeutet es für die…
Kreuzberg als Chiffre – Von der Auslagerung eines Problems bei der Thematisierung homophober Gewalt
Mit den Schwulen (und Lesben) ((und Trans-Personen)) ist „Homophobie“ als Thema im Mainstream angekommen. Ungewöhnlich oft und viel wurde 2008 in Berlin über Gewalt gegen Schwule (und Lesben) ((und Trans-Personen)) gesprochen und…
Im Schatten der Aufmerksamkeit – Die Aktivitäten der Grauen Wölfe in Berlin
Für einen Teil der Berliner Bevölkerung finden die Aktivitäten der Grauen Wölfe im Verborgenen statt, denn die Betroffenen sind meistens kurdische Migrant_innen aus dem türkischen Kurdistan oder türkische Linke. Als acht Besucher_innen…
Die aufhaltsame Gewaltkarriere des Neonazis Dennis E. Oder: Warum sich Demokraten nicht allein auf Gerichte verlassen dürfen.
Schönefeld im Juni 2006: Neonazis schlagen und treten einen 15- jährigen Berliner Schüler krankenhausreif. Mutmaßlich beschimpfen sie ihn als „Scheiß Nigger“ und drohen, ihn zu töten. Die hemmungslose Gewalt solcher Schläger macht…
Angst vor »Kreuzberger Verhältnissen« – Anti-islamischer Rassismus am Beispiel Heinersdorf
Aus der Mitte der Gesellschaft – Diskriminierung in Berlin
Im September 2004 begab sich der Schwarze Kreuzberger Herr A. in eine Kneipe in Berlin-Kreuzberg, um ein Fußballspiel zu sehen und ein Bier zu trinken. Die Angestellte weigerte sich, ihn zu bedienen,…