Zwischen Wüste und Meer – Kämpfe um Bewegungsfreiheit in Nordafrika

Ein Interview mit drei Aktivisten von Afrique-Europe-Interact (AEI), die über die Situation an den Grenzzäunen von Melilla und Ceuta drei Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings sprechen. Zinahad Patrice Boukar ist einer der Gründer der Assoziation der Abgeschobenen aus Zentralafrika in Mali (ARACEM), die zur malischen Sektion von AEI gehört. Geraud und Trésor haben vor Kurzem Voix des Migrants initiiert, um den an der Grenze zu Europa in Marokko eingeschlossenen Migrant_innen eine Stimme zu geben.

 

Mit der Verlagerung und Militarisierung der EU-Grenzen auf dem afrikanischen Kontinent hat sich die Situation von Migrant_innen aus Afrika in den letzten zehn Jahren radikal verändert. Der Arabische Frühling, der Anfang 2011 zur Zeit der ersten Karawane für globale Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung und der Gründung von Afrique-Europe-Interact begann, hat in vielen Ländern Nord- und Westafrikas zu Umstürzen geführt. Auf verschiedene Arten hat die EU eingegriffen, Frankreich hat seitdem militärische Interventionen in mehreren Staaten Afrikas angeführt. Die wirtschaftliche Agenda hat nach Protesten wie im Senegal oder Umstürzen wie in Tunesien, Ägypten und auch Mali nicht in Richtung einer Emanzipation der Staaten aus der Abhängigkeit geführt, sondern im Gegenteil wurde die Krise genutzt, um Vorhaben wie Uranminen in Falea/Mali und Landgrabbing im Office du Niger im Schatten der Konflikte voranzutreiben oder Sonderwirtschaftszonen einzurichten und Freihandelsabkommen und »Sicherheitspartnerschaften« zu erneuern – wie etwa in Tunesien. Das jedoch verschärft die ökologische und wirtschaftliche und damit humanitäre Krise und treibt die gut ausgebildeten jungen Menschen auf der Suche nach Perspektiven und einer Möglichkeit der Subsistenz zum Unterhalt ihrer Familien aus dem Land.

Die Flucht aus den Ländern südlich der Sahara birgt eine Vielzahl tödlicher Gefahren. Frauen werden regelmäßig Opfer von Vergewaltigungen oder in die Zwangsprostitution verkauft. Die vielen Kinder, die mit ihren Eltern migrieren oder während der Migration geboren werden, sind ohne Zugang zu medizinischer Versorgung oftmals die ersten Opfer von Krankheiten und Unterernährung. Diese Zone des exterritorialisierten Grenzregimes der Europäischen Union erstreckt sich von Nordafrika aus jetzt auch bis in einige westafrikanische Länder, die ihrerseits »Sicherheitspartnerschaften« mit der EU abeschlossen haben – wie etwa Mauretanien. Hier befinden sich Gefängnisse und Lager, zu denen keine Anwält_innen, Ärzt_innen oder Journalist_innen Zugang haben und in denen Menschenrechtsverletzungen alltäglich sind. Einige Wüstenstädte auf den Migrationsrouten aus Zentralafrika nach Nordafrika wie Tamarasset in Algerien sind so zu Drehkreuzen des internationalen Menschenhandels geworden. Es ist bekannt, dass die islamistischen Gruppen, die zuletzt den Norden Malis besetzt hielten, auch als Schleuser und Menschenhändler fungieren. Aber auch andere mafiöse Gruppen und Arbeitgeber_innen aus allen Bereichen verdienen an dem Geschäft mit den Migrant_innen mit. Die nordafrikanischen Staaten ihrerseits wiederum benutzen die Migrant_innen, um Druck auf die EU auszuüben. Die Verknüpfung von Wirtschaftsverhandlungen mit »Sicherheitspartnerschaften« als Strategie der EU, die nordafrikanischen Länder in eine Rolle als Grenzpolizei zu zwingen, hat außerdem zu einer starken Zunahme des Rassismus gegen Migrant_innen aus Zentralafrika geführt. Sie leben als de facto Rechtlose im Maghreb und sind zahlreichen rassistischen Angriffen aus der Bevölkerung, aber vor allem von der Polizei ausgesetzt. Aufgrund einer rassistischen Berichterstattung, in der die Doppelmoral von Staat und Wirtschaft im Umgang mit den Migrant_innen ausgeblendet wird, ist die Akzeptanz für das äußerst brutale Vorgehen der Polizei hoch.

Zinahad Patrice Boukar aus Kamerun war in Marokko, als 2005 erstmals an den Grenzzäunen von Ceuta und Melilla auf Menschen geschossen wurde und es zur Praxis der marokkanischen Polizei wurde, Migrant_innen in der Wüste auszusetzen. Zusammen mit seinem Cousin wurde auch er 2005 eins Nachts mit anderen Migrant_innen »wie Vieh« (Zitat Zinahad Patrice Boukar in seinem Vortrag am 24.2.2014 in Berlin) in LKWs gedrängt und dann irgendwo in der Sahara ohne Wasser und Nahrung ausgesetzt. Von der algerischen Wüste gelangte er mit seinem Cousin in einem zweimonatigen Fußmarsch nach Bamako, der Hauptstadt von Mali. Dort lebten sie ein halbes Jahr lang mit einigen Hundert anderen Abgeschobenen ohne Zugang zu medizinischer Versorgung, ohne Papiere und damit ohne Möglichkeit zur Rückkehr. Als Anfang 2006 das Weltsozialforum (WSF) in Bamako stattfand, okkupierten sie den offenen Raum des WSF und begründeten so das Netzwerk für globale Bewegungsfreiheit innerhalb des WSF. Im selben Jahr gründeten sie die Assoziation der Abgeschobenen aus Zentralafrika in Mali (ARACEM) und eröffneten die erste Notunterkunft für Migrant_innen in Bamako. Trésor und Geraud, die auf ihrem Weg von Kamerun nach Europa als abgeschobene Migrant_innen bei der ARACEM zwischenzeitlich aktiv waren, leben heute in Deutschland. Beide waren Studenten bevor sie beschlossen, zu migrieren – einmal weil die Familie die Fortsetzung des Studiums nicht finanzieren konnte und im anderen Fall wegen drohen der Gefängnisstrafen für die Beteiligung an einem Student_innenstreik. Während die Kommiliton_innen, die damals verhaftet wurden, noch immer im Gefängnis sind, traten sie die Flucht an, nicht wissend, dass diese fünf beziehungsweise acht Jahre dauern würde und sie 25 Grenzen dabei überqueren müssten. Von vielen Freund_innen und Bekannten, die sich damals mit ihnen auf den Weg machten, ist ein großer Teil gestorben oder hat unterwegs die geistige und physische Integrität verloren. Seit sie in Deutschland sind, erreichen sie täglich Hilferufe von ihren Freund_innen und anderen Migrant_innen, die sich weiterhin in der Nähe des mit Klingen bewehrten Zauns verstecken müssen.

„Hier befinden sich Gefängnisse und Lager, zu denen keine Anwält_innen, Ärzt_innen oder Journalist_innen Zugang haben und in denen Menschenrechtsverletzungen alltäglich sind.“

Einige dieser Freund_innen wurden am 6.2.2014 von spanischen und marokkanischen Polizisten erschossen, bei dem Versuch, das Mittelmeer zu passieren. Die Überlebenden haben Fotos von den Verbluteten geschickt, die auf die Ladefläche eines Lastwagens geworfen wurden. Trésor und Geraud publizieren sie auf ihrem Blog Voix des Migrants. Sie sammeln auch Laptops, Mobiltelefone und Kameras, damit die Menschenrechtsverletzungen in Marokko dokumentiert werden können. Voix des Migrants dient auch dazu, den Eingeschlossenen Informationen von den Flüchtlingsprotesten und Solidaritätsaktionen von der anderen Seite des Mittelmeers zu schicken und so ein wenig Hoffnung zu geben.

Wieso und unter welchen Umständen wurde die Assoziation der Abgeschobenen aus Zentralafrika in Mali (ARACEM) gegründet?

Patrice: Ich heiße Zinahad Patrice Boukar und ich bin der Direktor der ARACEM. Wir, also mein Cousin Roméo Zinahad und ich, haben 2006 angefangen, uns zu organisieren, denn wir waren in sehr erbarmungswürdigen Umständen und als wir um Hilfe baten, sagte man uns, dass es nicht möglich wäre, uns zu unterstützen. Wir lebten mit Hunderten anderer Abgeschobener in Ruinen ohne Wasser und Strom. Wir hatten Hunger und wir hatten Verletzte unter uns und wenn jemand krank wurde, wussten wir nicht, was wir tun konnten. Nach dem WSF 2006 in Bamako haben wir uns entschieden, die ARACEM zu gründen, denn wir hatten genug davon, dass über uns geredet wird und wir aber diejenigen sind, die es erlebt haben. 2006 haben wir das erste Haus in Bamako geöffnet, um Migrant_innen in einer sehr schwierigen Lage kurzzeitig zu helfen. Seitdem machen wir diese Erstaufnahme, denn es ist wirklich die einzige Möglichkeit für die Migrant_innen, die zurückgewiesen sind, wenigstens drei Tage unterzukommen und medizinische Hilfe zu bekommen – in ganz Bamako. Wir kümmern uns auch um die, die nicht mehr können, weil sie seit sechs, sieben Jahren unterwegs sind. Wenn sie zurück wollen, helfen wir zumindest denen bei der Rückkehr, die krank sind, denn eine Rückkehr nach beispielsweise Kamerun ist schon sehr teuer für unsere Organisation. Seit zwei Jahren haben wir ein spezielles Programm für Sexarbeiter_innen, von denen die meisten Frauen sind, die durch die Migration in die Prostitution gezwungen wurden. Wir helfen ihnen auch bei der Wiederbeschaffung ihrer Papiere, denn die meisten haben gar keine Papiere mehr und wir versuchen mit den Botschaften zu verhandeln. Heute, nach dem Krieg in Mali und schon 2012 während der Krise, haben wir geholfen in weiteren Städten, wie Kidal oder Gao eingeschlossene Menschen zu evakuieren. Wir haben 120 Menschen auf diese Art geholfen und inzwischen ein Büro in Kidal und eines in Gao aufgemacht. 2012 wurde der Norden von Mali durch Tuareg, die wegen des Krieges in Libyen nach Mali zurück kehren mussten, besetzt. Diese wurden bald von islamistischen Gruppen wie Bewegung für die Einheit des Jihad in Westafrika (MUJAO) und Al- Quaida im Maghreb (AQMI) verdrängt, bis dann 2013 Frankreich in Mali intervenierte. Im Februar 2014 beschloss die Bundesregierung auch Soldaten nach Mali zu entsenden. Kidal und Gao waren und sind Hauptschauplätze dieser kriegerischen Auseinandersetzungen.

Geraud: Auf dem Weg nach Marokko und Europa war ich auch in Mali und wurde von der ARACEM aufgenommen und ich war sehr bewegt davon, Migrant_innen wie mich zu treffen, die diese Organisation für Migrant_innen gegründet haben. Heute ist es so, dass viele, die aus Algerien abgeschoben werden, erst in Gao landen und dann in Bamako. Wenn sie ankommen haben sie nichts. Sie haben viele beerdigen müssen und sterben sehen.

Trésor: Meine Perspektive ist auch aus der Erfahrung mit der ARACEM entstanden. Mit ihrem Einstehen für die, die festsitzen, um die sich niemand kümmert und die Opfer dieses Migrationsregimes sind. Wir sind inspiriert von der Arbeit der ARACEM. Wir sind alle selber Opfer dieser Politik und die Migration hat uns zu denen gemacht, die wir heute sind. Sie ist unser Leben und wir können nicht umhin, uns für die Rechte von Migrant_innen einzusetzen.

Wir haben uns ja alle anlässlich der Karawane für globale Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung 2011 in Bamako getroffen. Damals begann der »Arabische Frühling« in Nordafrika und nach den Revolutionen der Krieg in Libyen und dann die Krise in Mali. Gleichzeitig gab es den Konflikt in der Elfenbeinküste, wo auch viele Malier_innen hin migriert waren. Könnt Ihr die Veränderungen in Bezug auf die Migrationsrouten beschreiben?

Patrice: Die Revolutionen, von denen es ja mehrere gab, wie z.B. in Tunesien und Libyen und dazu noch den Umsturz in Mali, haben die Migration nicht wirklich verändert. Man könnte ja denken, dass die Menschen bei allem was passiert ist, nicht mehr migrieren, aber das ist nicht der Fall. Für sehr viele Länder ist Mali das Drehkreuz auf dem Weg der Migration und auch während des Krieges hat der Strom der Migrant_innen nicht angehalten. Im Gegenteil, die Menschen haben gedacht, dass sie im Schatten des Krieges vielleicht besser durchkommen. Ich denke, dass wenn sich Migrant_innen entschieden haben, zu gehen, dann kann sie nichts aufhalten.

Geraud: Einerseits gebe ich Patrice Recht, dass die Revolutionen nichts an der Migration geändert haben und andererseits glaube ich doch, dass sich eine Menge geändert hat, nämlich auch deswegen, weil die Leute immer ärmer werden und mit den verschiedenen Krisen und Kriegen sich die ohnehin wirtschaftlich schlechte Lage weiter zugespitzt hat. Europa muss seine Verantwortung einlösen, wenn es sich in die Ereignisse einmischt, muss es auch Verantwortung für die Folgen übernehmen.

Trésor: Ich möchte die Revolution bei ihrem Namen nennen, denn sie hat angefangen mit der Selbstverbrennung eines jungen Mannes in Tunesien, Mohammed Buazizi. Daraus folgte die Revolution in Tunesien, der Arabische Frühling und auch die Krise in Mali und der Krieg in Libyen und der Konflikt in der Elfenbeinküste, das hängt alles miteinander zusammen. Wenn diese Ereignisse nicht so stattgefunden hätten, dann wären auch nicht so viele Menschen nach Lampedusa geflohen. Denn die Europäer haben ein System der Ausbeutung in afrikanischen Ländern errichtet. Ich würde sagen, diese Revolution hat sehr, sehr viel geändert die Migration betreffend, die Europäer hatten schon vorher ihr Grenzregime nach Nordafrika verlagert und beobachteten genau, was dort passiert. Wenn es in einem Land kriegerische Auseinandersetzungen gibt, dann ist es aber normal, dass die Menschen einen Ausweg suchen, jeder möchte in Sicherheit und Frieden leben. Alle, die dann von Libyen nach Lampedusa kamen, kamen wegen des Krieges, den Europa in Libyen führte oder den Folgen dieses Krieges in Mali und Tunesien.

„Wenn es in einem Land kriegerische Auseinandersetzungen gibt, dann ist es normal, dass die Menschen einen Ausweg suchen, jeder möchte in Sicherheit und Frieden leben.“

Die Menschen suchten jetzt die Sicherheit und den Frieden in Europa. Und sie wollen auch die Einhaltung der Menschenrechte und die Bewegungsfreiheit, die die Bürger_innen hier genießen. Es ist klar, dass sich die Zahl der Migrant_innen erhöhte, als Libyen, Tunesien, die Elfenbeinküste und Mali fast zur selben Zeit destabilisiert wurden, also suchten die Leute woanders Stabilität. Und wenn heute die Leute an der Grenze zu Melilla und Ceuta oder auf dem Weg nach Lampedusa sterben und leiden, dann ist es klar, dass sie die Opfer dieser Politik sind, dieser Krisen. Und es sind nicht wir Afrikaner_innen, die das bewirkt haben, sondern es ist auch die Politik der Europäer und ihre Agenda in unseren Heimatländern.

Wie seht Ihr die Perspektiven für die Bewegung für globale Bewegungsfreiheit? Was steht Eurer Meinung nach an?

Trésor: Also, dass ich Voix des Migrants gegründet habe und dass ich mich heute öffentlich äußere, geschah auch, weil ich selbst Opfer dieser Grenzpolitik geworden bin. Ich habe ein Jahr und mehrere Monate in diesem Wald an der marokkanisch-spanischen Grenze verbracht und also kenne ich mich aus mit diesem ganzen Leid dort in diesem Wald. Sie sind in einem System, wo sie nicht vor und nicht zurück können und ihre Situation gleichzeitig ausgenutzt wird, das ist sehr gefährlich, das ist eine Katastrophe. Es gibt viele Frauen, die zu Opfern aller möglichen Menschenrechtsverletzungen werden und es gibt viele Kinder und Kranke dort. Und sie können einfach keinen Grenzzaun überklettern. Und sie können auch nicht zurück, Algerien lässt sie nicht rein. Die Jahre vergehen, ihr Wille ist gebrochen, viele haben psychische Probleme. Ärzte ohne Grenzen und Human Rights Watch weisen in mehreren Reportagen auf die extremen Menschenrechtsverletzungen in Marokko hin – vor allem gegen subsaharische Migrant_innen. Es muss eine Lösung gefunden werden für diese Menschen und ihre Rechte müssen respektiert werden.

Patrice: Wenn ich nun gerade in Deutschland bin, dann ist es vor allem, um über die Situation der Migrant_innen in Mali zu sprechen, denn heutzutage ist Mali nicht nur ein Land, durch das viele Migrationsrouten verlaufen, sondern auch ein Land, in dem viele Migrant_innen gestrandet sind. Wir haben zwar inzwischen einige Partner_innen hier, aber es reicht überhaupt nicht, weil so viele Migrant_innen nach Mali zurück abgeschoben werden. Was die Situation der Bewegungen und Kämpfe hier betrifft, so verstehe ich nicht, warum nicht mehr Organisationen aus dem globalen Süden beim Refugee Protestmarsch nach Brüssel (s.u.) involviert sind, denn sie sind die in erster Linie Betroffenen einer fehlenden Bewegungsfreiheit und es wäre gut, sie mehr zu involvieren. Es gibt leider ja zu wenig finanzielle Mittel, aber wir sind auf jeden Fall bereit, wenn wir die Möglichkeit bekommen, diesen Marsch mitzugestalten und gemeinsam diesen Kampf zu führen.

Der Refugee Protestmarsch nach Brüssel zum Europaparlament beginnt am 17.5. in Berlin. Er führt über 450 km durch Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Belgien. Ziel ist es, anlässlich des Treffens des EU Rates und der europäischen Außenminister_innen den Protest gegen die EU-Flüchtlingspolitik nach Brüssel zu tragen.

Das Interview wurde geführt von Andrea Plöger, Aktivistin bei der deutschen Sektion von AEI und Medienaktivistin im Weltsozialforum/ timecode e.V.

Afrique-Europe-Interact (AEI) hat sich als transnationales Netzwerk für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung 2011 anlässlich der Karawane afrikanischer und europäischer Gruppen zum Weltsozialforum (WSF) zusammen gefunden. In der Folge entstanden verschiedene transnationale Kooperationen und weitere Karawanen.

Die Assoziation der Abgeschobenen aus Zentralafrika in Mali (ARACEM) ist eine Selbstorganisation von abgeschobenen Migrant_innen aus Zentralafrika in Mali, die Abgeschobenen eine medizinische Notversorgung und eine Erstaufnahme bietet. Allerdings reichen ihre Möglichkeiten bei Weitem nicht aus, da Mali nicht nur ein Transitland für viele Migrant_innen aus Zentralafrika ist, sondern auch weil es nicht zum »Cordon sanitaire« des EU Grenzregimes gehört. Der Krieg im Norden Malis und die Revolutionen in Nordafrika, sowie die Destabilisierung der Elfenbeinküste haben die Situation noch verschärft.

Voix des Migrants wurde vor einigen Wochen von Trésor und Geraud initiiert, die beide mehr als ein Jahr in Marokko gelebt haben und dabei Zeugen extremer Menschenrechtsverletzungen wurden. Sie sind seit Kurzem in Deutschland und versuchen von hier aus ein Kommunikationsnetzwerk mit den Eingeschlossenen von Ceuta und Melilla aufzubauen.

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