Der politische Islam und die Muslimbruderschaft sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus zivilgesellschaftlicher und staatlicher Akteur:innen gerückt. Aufgrund ihres Einflusses, ihrer Strategien im „Westen“ und ihrer geschickten Lobbyarbeit ist die Muslimbruderschaft längst nicht mehr nur ein Thema für staatliche Sicherheitsbehörden.
Ein Jahr Landesantidiskriminierungsgesetz Berlin: Meilenstein und Auftrag im Kampf gegen Diskriminierung (Vorwort)
Seit dem 21. Juni 2020 hat Berlin ein Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG). Es gilt zusammen mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) als Meilenstein der Antidiskriminierungsgesetzgebung in Deutschland. Kurz vor seiner Verabschiedung wurde das LADG noch zum Politikum.
Der Umgang mit Verschwörungserzählungen im privaten Kontext – Eine Auseinandersetzung mit besonderen Herausforderungen
Im Zuge der Corona-Pandemie ist teilweise offen antisemitisches Verschwörungsdenken sichtbarer geworden. Artikuliert wurden Verschwörungserzählungen nicht nur bei den Versammlungen gegen die staatlichen Eindämmungsmaßnahmen. Coronaleugnende Positionen und verschwörungsideologische Deutungen der Pandemie betrafen verstärkt auch Familien, Freundschaften und Partnerschaften.
Hohe Angriffszahlen in Berlin
Trotz Pandemie und Lockdown wurden 2020 in Berlin fast täglich extrem rechte, rassistische und antisemitische Angriffe begangen. ReachOut, die Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, dokumentierte für das Jahr 2020 in Berlin 357 Angriffe.
Berliner Zustände 2020 – Einleitung der Redaktion
Staatliches Handeln benötigt eine kritische Begleitung durch die Zivilgesellschaft. Mehr noch, Politik und Verwaltung müssen durch Nachfragen und Interventionen, die vonseiten der Engagierten in dieser Stadt kommen, beständig weiter angetrieben werden.
„Die waren mit das dem Virus“
Antisemitismus im Zuge der COVID-19-Pandemie und auf den Versammlungen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie Am Wochenende des 28. und 29. August 2020 hing ein Banner vor der Berliner Siegessäule: „Stoppt…
„Es war nicht die Frage, ob so etwas passiert, sondern wann.“
Am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Yom Kippur, versuchte ein schwer bewaffneter Rechtsterrorist in die Synagoge von Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt einzudringen. Im weiteren Verlauf erschoss er vor der Synagoge die Passantin Jana L. und anschließend Kevin S., Gast eines nahe gelegenen Döner-Imbisses. Der antisemitische und rassistische Anschlag traf viele Berliner Jüdinnen und Juden in einem ohnehin angespannten Klima. Die MBR sprach für die Berliner Zustände mit dem Antisemitismusbeauftragten der Berliner Jüdischen Gemeinde, Sigmount A. Königsberg, über Sorgen angesichts des Rechtsrucks, die Notwendigkeit zivilgesellschaftlicher Solidarität und darüber, wie er die Erfolge seiner Arbeit definiert. Königsberg ist seit 2017 im Amt und der Nachfolger von Rabbiner Daniel Alter.
Die AfD im Spannungsfeld zwischen Relativierung und Instrumentalisierung des Antisemitismus
Demokratische Akteur_innen stehen beim Umgang mit der AfD nicht nur vor der „größten Herausforderung“ seit Jahrzehnten – sie stehen generell in der Pflicht, mit jeder Form des Antisemitismus die kritische Auseinandersetzung zu suchen.
Antisemitismus an Berliner Schulen begegnen
„Hier geht es um Antisemitismus übelster Art.“ – diesen Worten des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, kann ich nur beipflichten. Die antisemitischen Vorfälle an der Friedenauer Gemeinschaftsschule, die in diesem…
#EveryDay Antisemitism sichtbar machen und Solidarität stärken
Im Jahr 2015 sind der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) 405 antisemitische Vorfälle bekannt geworden. Zwischen Juli und Dezember 2015 hat RIAS 152 Meldungen zu antisemitischen Vorfällen über die Internetseite, die…
Die Tage im Mai gestern, heute und morgen – Das Gedenk- und Jubiläumsjahr 2015 im Spiegel der pluralistischen Gesellschaft
Das Jahr 2015 war politisch geprägt durch die Würdigung des 50. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel am 12. Mai sowie der Erinnerung an den 70. Jahrestag…
Ein Rauschen wird zum Grölen
Die seit März 2014 wöchentlich als „Montagsmahnwachen für den Frieden“ durchgeführten Veranstaltungen haben im Laufe des Jahres 2015 rapide an Bedeutung verloren. Maßgebliche Protagonist_ innen, die die rechtsoffene, von Beginn an antisemitisch…
Prävention in Berliner Schulen – Konzepte gegen Radikalisierung muslimischer Jugendlicher
Die öffentliche Wahrnehmung einer islamistischen Radikalisierung ist nicht zuletzt durch den ungeheuerlichen IS-Terror stark von gewaltorientierten Islamisten geprägt. Das ist wenig verwunderlich, da Gewalt und Terror dschihadistischer Gruppen seit Sommer 2014 die…
Nicht zu unterschätzen – Montagsmahnwachen für den Frieden
In diesem Beitrag blicken wir zurück auf die »Montagsmahnwachen für den Frieden« als Ausdruck antidemokratischer Positionen jenseits vom extrem rechten Rand der Gesellschaft. Seit März 2014 fanden – zeitweise in über 90…
Was ist Antisemitismus? Die Rolle von Wissenschaft, staatlichen Praxen und Zivilgesellschaft bei der Bestimmung und Bekämpfung von Antisemitismus
Der bundesrepublikanische Sommer 2014 war durch eine Eskalation von antisemitischen Demonstrationen, Angriffen und Anschlägen gegen Jüdinnen und Juden, jüdische Einrichtungen und Israelis im Kontext der militärischen Auseinandersetzung zwischen der antisemitischen Terrororganisation Hamas…
Antisemitismus in Berlin – Herausforderungen bei der Erfassung antisemitischer Vorfälle
Wie verbreitet sind antisemitische Einstellungen in der deutschen Gesellschaft? Wo verläuft die Grenze zwischen sachlich fundierter Kritik an der israelischen Politik und antisemitischen Ressentiments? Diese Fragen bewegen die deutsche Öffentlichkeit in regelmäßigen…
Das Wort „Jude“ ist zu einem häufig gebrauchten Schimpfwort geworden – ein Interview mit Rabbiner Daniel Alter
In den Monaten August und September 2012 kam es in Berlin zu mehreren antisemitischen Vorfällen: Am 28. August wurden Rabbiner Daniel Alter und seine sieben jährige Tochter Opfer eines antisemitischen Angriffs in…
Antisemitismus, Bildung und Migrationsgesellschaft – Herausforderungen pädagogischer Arbeit in Theorie und Praxis
Wenn es um die Thematik Antisemitismus und Migrationsgesellschaft geht, dreht sich die Diskussion oft um den sogenannten neuen Antisemitismus, also um die Frage, inwieweit es sich bei den aktuellen Erscheinungsformendes Antisemitismus um…
Antisemitismus in Berlin – Erscheinungsformen und Debatten 2007
Das Landeskriminalamt Berlin weist für 2007 weniger antisemitisch motivierte Straftaten auf als im Vorjahr, wohingegen sich die Zahl der Gewalttaten verdoppelt hat. Doch was sagen zu- oder abnehmende Zahlen über die Alltagsdimensionen…