Auch in der DDR entsteht seit den 1980er-Jahren eine extrem rechte Bewegung. Rassismus, Antisemitismus und Angriffe auf alternative Jugendliche nehmen zu. Von offizieller Seite wird diese Entwicklung lange ignoriert. Erst als Neonazi-Skinheads…
Fußball
Seit den 1980er Jahren drängt die extreme Rechte in die Fußballstadien. Zunehmend werden rassistische, antisemitische und schwulenfeindliche Parolen laut. Immer wieder kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Nachdem antirassistische Fan-Initiativen Druck aufbauen, reagieren schließlich auch Vereine und Verbände.
Anschläge auf Gedenkorte
Die öffentliche Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen ist der extremen Rechten ein Dorn im Auge. Seit es in Berlin Denkmäler und Gedenkstätten für NS-Verfolgte gibt, werden sie von Neonazis angegriffen. Die Täterinnen und Täter werden selten gefasst. Nur wenige dieser Angriffe finden breitere mediale Aufmerksamkeit.
Wahlkämpfe
Extrem rechte Parteien wollen in der Berliner Politik mitmischen. Seit den 1950er-Jahren treten sie bei Wahlen an. Immer wieder sind sie in Bezirksparlamenten repräsentiert. Der Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus gelingt 1989. Nach einem offen rassistischen Wahlkampf schaffen es die Republikaner die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen.
Frühe Neonazi-Organisationen
Zur Jahreswende 1959/60 wird die Bundesrepublik von der sogenannten Hakenkreuz-Schmierwelle erschüttert. Vielerorts werden jüdische Friedhöfe, Gedenkzeichen und Synagogen geschändet. Auch in West-Berlin sind junge Neonazis und ihre Organisationen aktiv. Anfang 1960 versammeln sich zehntausende Berlinerinnen und Berliner zu einer ersten Großdemonstration gegen Neonazismus und Antisemitismus.
Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck erneut verurteilt
Nach der Haft ist vor der Haft: Nur einen Monat nach ihrer Haftentlassung aus der JVA Bielefeld stand die notorische Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck in Berlin erneut vor Gericht. Am 4. Dezember verurteilte das Amtsgericht Tiergarten sie zu einer Haftstrafe von einem Jahr. Der Richter sah es als erwiesen an, dass die 92-Jährige in einem im Frühjahr 2018 online veröffentlichten Video-Interview mit dem als „Volkslehrer“ bekannten Neonazi Nikolai Nerling zum wiederholten Male den Holocaust geleugnet hatte.
NPD wieder im Parlament
Seit dem 12. November ist die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) mit Kay Nerstheimer im Berliner Landesparlament vertreten. Nerstheimer erklärte seinen Übertritt, nachdem er bereits im August aus der Alternative für Deutschland ausgetreten war.
Eine Runde um den Block marschieren
Antifaschist*innen blockierten den Aufmarsch der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ am 3. Oktober in Hohenschönhausen. Erneut versuchten Teilnehmende aus der Demonstration auszubrechen. Es kam zu Angriffen. Auch der Polizeieinsatz bot Anlass zur Kritik.
Kurt Schneider wird von vier Neonazis in Lichtenberg ausgeraubt und ermordet
In der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober 1999 wurde der gelernte Maurer Kurt Schneider von einer vierköpfigen Gruppe Neonazis in einer Grünanlage in Lichtenberg brutal ausgeraubt, malträtiert und ermordet.
Die 90er haben angerufen. Sie wollen ihre Nazis zurück.
Am 3. Oktober plant „Der III. Weg“ einen Aufmarsch in Berlin-Hohenschönhausen. Bislang ist die Neonazipartei in der Stadt vor allem durch Propagandaaktionen aufgefallen. Die neonazistischen Strukturen Berlins scheinen derweil im Umbruch begriffen.