Eine junge Frau mit blonden langen Haaren, zu einem Zopf geflochten, ein wallendes Blümchenkleid, inmitten einer Wiese, am Horizont Berge und Wälder. So sehen viele der Bilder aus, die von (extrem) rechten Frauen in Sozialen Medien gepostet werden. Sie wollen in doppelter Weise als ungefährlich wahrgenommen werden: harmloser Inhalt (Natur, Familie, Frauen…), harmloses Geschlecht (Frauen).
Berliner Zustände 2020 – Einleitung der Redaktion
Staatliches Handeln benötigt eine kritische Begleitung durch die Zivilgesellschaft. Mehr noch, Politik und Verwaltung müssen durch Nachfragen und Interventionen, die vonseiten der Engagierten in dieser Stadt kommen, beständig weiter angetrieben werden.
„Es ist ein blendender erster Eindruck“
Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nur nach einer vorherigen, bescheinigten Beratung straffrei möglich. Organisationen und Einrichtungen, die sich für sexuelle und reproduktive Rechte schwangerer Personen einsetzen, geraten in einem sich nach rechts verschiebenden Diskurs zunehmend unter Rechtfertigungsdruck. Gleichzeitig versuchen Netzwerke von Abtreibungsgegner*innen auch in Berlin mit der Etablierung eigener Angebote Beratungssuchende zu beeinflussen und in gesellschaftliche Debatten zur Selbstbestimmung über den eigenen Körper hineinzuwirken. Wie gehen Vereine von Abtreibungsgegner*innen in Berlin vor? Welche Auswirkungen haben ihre Strategien auf Schwangere? Was müsste sich verändern, damit alle, die danach suchen, Zugang zu einer ergebnisoffenen Beratung erhalten? Auf diese Fragen der MBR für die „Berliner Zustände 2019“ antwortet Sibylle Schreiber, Landesgeschäftsführerin von pro familia Berlin. pro familia ist als eine staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle zur Ausstellung von Beratungsbescheinigungen berechtigt.
„Erfolge gilt es zu verteidigen“
LGBTIQ*-Rechte geraten in den letzten Jahren wieder verstärkt unter Druck von rechts. Emanzipationserfolge werden offen in Frage gestellt. Gleichzeitig sollen verschiedene marginalisierte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Diese Anfeindungen zielen insbesondere auch auf die Verunsicherung von Projekten, die sich dem gegenüber für eine offene und pluralistische Gesellschaft stark machen. Über das „Gift der Neuen Rechten“, Auswirkungen auf die HIV-Präventionsarbeit und die Notwendigkeit einer demokratischen Positionierung, sprach die MBR für die „Berliner Zustände“ mit Holger Wicht, Pressesprecher der Deutschen Aidshilfe.
„Frau rutscht aus, Männer treten zu.“ Was ist passiert?
Motiviert durch den Start des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes im Jahr 2006 hat das Land Berlin mit der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung eine dringend benötigte Beratungsstruktur für Diskriminierungen auf Grund der sexuellen…
Restriktive Gesetze und radikale Abtreibungsgegner_innen gefährden die sexuelle Selbstbestimmung
Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ist nicht nur wenig bekannt, sondern, wie sich in der täglichen Arbeit mit Themen wie Reproduktion und Sexualität zeigt, teils sogar in Gefahr. In Deutschland zum Beispiel…
Diskriminierungsfreie Szenen für alle? – Ein Einblick in die Berliner LSBT*iQ-Communities
Lesben, Schwule und Trans*Personen treten heute in der medialen Öffentlichkeit immer sichtbarer in Erscheinung. Dennoch ist ihr Alltag von Diskriminierungen geprägt – auch innerhalb der eigenen Szenen: Die vermeintlichen Schutzräume sind nicht…
»Schulfach: Schwul« – Wie pädagogisches Material zum »Porno-Koffer« wurde
»Schulfach: Schwul« mit dieser Schlagzeile eröffnete die Boulevardzeitung B.Z. am 20. Juni 2011 eine mehrmonatige Diskussion. Anlass war die Veröffentlichung von Materialien für Lehrkräfte zum Thema »Vielfältige lebensweisen«, ein Medienkoffer für die…
(Anti-)sexismus und Instrumentalisierung feministischer Diskurse im antimuslimischen Rassismus
Neben dem Überfremdungstopos zeichnet sich der antimuslimische Rassismus durch ein Anknüpfen an emanzipative Diskurse aus. Es gilt also genau hinzusehen, wenn Menschen- und Frauenrechte ins Feld geführt werden, um die Ablehnung einer…
Kreuzberg als Chiffre – Von der Auslagerung eines Problems bei der Thematisierung homophober Gewalt
Mit den Schwulen (und Lesben) ((und Trans-Personen)) ist „Homophobie“ als Thema im Mainstream angekommen. Ungewöhnlich oft und viel wurde 2008 in Berlin über Gewalt gegen Schwule (und Lesben) ((und Trans-Personen)) gesprochen und…
Im Schatten der Aufmerksamkeit – Die Aktivitäten der Grauen Wölfe in Berlin
Für einen Teil der Berliner Bevölkerung finden die Aktivitäten der Grauen Wölfe im Verborgenen statt, denn die Betroffenen sind meistens kurdische Migrant_innen aus dem türkischen Kurdistan oder türkische Linke. Als acht Besucher_innen…