Am 09. September fand in Berlin die siebente und vorerst letzte „Merkel muss weg“-Demonstration statt. Erneut kamen bis zu 450 Personen aus verschiedenen Spektren der extremen Rechten zusammen. Trotz der behaupteten Parteiferne wurden die Teilnehmenden mal mehr, mal weniger verklausuliert dazu aufgerufen, bei der Bundestagswahl ihr Kreuz bei der AfD zu setzen.
Unter freiem Himmel
Heß-Revival in Berlin
Am 19. August marschierten nach Zählung des apabiz etwa 1.200 Neonazis beim NS-verherrlichenden Gedenken an Rudolf Heß durch Berlin-Spandau. Zeitgleich zogen etwa 250 Neonazis spontan durchs brandenburgische Falkensee. Dass die Veranstaltung in Berlin überhaupt stattfinden konnte, ist als juristische Schlappe zu werten. Gegenproteste und erfolgreiche Blockaden sorgten indes dafür, dass die Neonazis nur wenige Hundert Meter laufen konnten.
„Merkel muss weg“ verliert an Attraktivität
Etwa 500 Personen liefen bei der sechsten Auflage der Demonstrationsreihe „Merkel muss weg“ am 1. Juli weitgehend ungestört durch das touristisch belebte Zentrum Berlins. Die Veranstaltung fiel damit in jeglicher Hinsicht komprimierter aus als noch im März. Es gab weniger RednerInnen, die TeilnehmerInnenzahl hat sich halbiert.
Keine tausend Meter
Viel ist bereits berichtet worden über die Demonstration der Identitären im Wedding. Wie im Vorjahr hatte sich die IB den 17. Juni ausgesucht, um sich in eine historische Kontinuität von „Volksaufständen“ zu stellen. Im Wedding sah sich die „letzte Jugend ohne Migrationshintergrund“ jedoch mit Protesten der Anwohner_innen und Blockaden konfrontiert und konnte deshalb nur einen kleinen Teil ihrer Route, die zum Hauptbahnhof gehen sollte, zurücklegen.
Fragwürdiges Jahn-Gedenken mit deutschnationalem Einschlag
Berlin-Neukölln – Am 7. Juni 2017 fand im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes eine Feier zum Gedenken an Friedrich Ludwig Jahn statt. Zu der Feier hatte neben dem Deutschen Turner-Bund (DTB) auch die Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft geladen, an der Durchführung war der rechtslastige Wiener Akademische Turnverein (WATV) beteiligt.
Neonazistischer Antikapitalismus – Proteste gegen Kleinstpartei III.Weg in Lichtenberg
Am Samstag, den 22. April 2017 führte die neonazistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ an mehreren Orten im Bundesgebiet Veranstaltungen durch, um für den Aufmarsch der Partei am 1. Mai in Gera zu mobilisieren.
Extrem rechte Protestreihe „Merkel muss weg“ etabliert sich in Berlin
Ein Jahr nach dem ersten Aufmarsch mobilisierte „Wir für Berlin und wir für Deutschland“ am 4. März 2017 zum fünften Mal zur bundesweiten „Merkel muss weg“-Demonstration nach Berlin.
Fundamentalopposition gegen die offene Gesellschaft – extrem rechte und asylfeindliche Straßenproteste in Berlin 2016
2016 hat die Forderung „Merkel muss weg“ das „Nein zum Heim“ der Vorjahre weitestgehend ersetzt. Das zeigt die apabiz-Auswertung des extrem rechten und asylfeindlichen Demonstrationsgeschehens in Berlin.
Mahnwache als Farce – rechte Akteure instrumentalisieren Terroropfer
Noch am Abend des Attentats auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz äußerte sich Marcus Pretzell, Landesvorsitzender der AfD in Nordrhein-Westfalen, mit einem politischen Kommentar, in dem er Merkel die Schuld an dem Anschlag gab.
„Im Widerstand vereint“ – ein Blick auf vier rechte Veranstaltungen in Berlin
Am 5. November fanden im Zentrum Berlins gleich vier rechte Veranstaltungen statt. Neben der 4. „Merkel muss weg“-Demonstration in diesem Jahr mobilisierte in der City West eine Abspaltung mit dem Namen „Hand in Hand“ zum zweiten mal unter dem Motto „Frei, sozial und souverän“ zur Demonstration, am Abend traf sich zudem das gleiche Spektrum unter dem Anonymous-Label zum „Million Mask March“ am Brandenburger Tor. Ab Mittag tagte außerdem die aus Köln nach Berlin ausgewichene Compact-Konferenz.