04. Januar 196014 neonazistische Jugendliche festgenommen

In der Nacht vom 4. auf den 5. Januar 1960 nahm die politische Polizei in Berlin vierzehn Jugendliche fest. Sie hatten an einer "Sonnwendfeier" teilgenommen, die einen Tag zuvor - am Sonntag - vom "Bund nationaler Studenten" (BNS) und der "Nationaljugend Deutschlands" (NJD) im Glienicker Park in Berlin-Wannsee veranstaltet worden war. Es bestünde der Verdacht der neonazistischen Betätigung. Bereits am Abend der Feier hatte die Polizei neun Personen kurzzeitig festgesetzt.

Am gleichen Wochenende beschmierten Unbekannte eine Litfaßsäule in Schmargendorf mit antisemitischen Parolen (siehe  B.Z.-Titel vom 4.1.1960).

Der damalige Innensenator Joachim Lipschitz (SPD) übergab am 5. Januar der Presse sämtliche Namen der Teilnehmer der „Sonnwendfeier“. Unter ihnen befand sich mit Peter Bernau (21 Jahre) der sogenannte „Stabsführer“ der NJD; Udo Pahlow (18) betätigte sich später in der NPD, genauso wie der noch heute aktive Karl-Heinz Panteleit. Der damals 20-Jährige war Mitglied des BNS.

Noch im gleichen Monat verbot der Innensenator beide Organisationen. Der BNS wurde in der Folge in weiteren Bundesländern verboten, viele Gründungsmitglieder besetzten noch in den 1990er-Jahren wichtige Positionen im extrem rechten Lager.

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