NPD provoziert in Britz (Neukölln)

 

Sebastian Thom(NPD Neukölln) und zwei Kameraden am Infostand in Britz

Am Dienstag, den 11. Juni 2013 führte die NPD-Neukölln in Britz zwischen 18 und 21 Uhr einen Informationsstand durch. Kontaktperson zur Polizei war der mehrfach verurteilte NPD-Kader Sebastian Thom. Unterstützung erhielt er von lediglich etwa 10 Neonazis – mehr schienen sich nicht mobilisieren zu lassen. Drei von Ihnen standen mit Thom die ganze Zeit schweigend am Infotisch und hielten Fahne bzw. ein Transparent mit dem rassistischen Aufdruck „Einmal Deutschland und zurück – Asyl ist kein Selbstbedienungsladen“. Einzelne jüngere Neonazis verteilten in der unmittelbaren Umgebung Flugblätter, während vier bis fünf weitere sich im Hintergrund aufhielten.

Die Falken Neukölln hatten einen Tag zuvor von der Polizei erfahren, dass der NPD-Stand angemeldet sei. Kurzerhand hatten sie dem direkt gegenüber zur gleichen Zeit eine Gegenkundgebung angemeldet und zu Protesten mobilisiert. Trotz der Kurzfristigkeit kamen etwa 30 Personen aus unterschiedlichen Spektren zusammen – Aktivist_innen der Falken und des VVN/BdA, jüngere Antifaschist_innen und zivilgesellschaftlich Engagierte. In Begleitung eines Mitarbeiters erschien kurzzeitig auch Dilek Kolat (Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen), um sich bei den Anwesenden über den Protest informieren zu lassen und sich mit diesem solidarisch zu erklären.

Sowohl der Zeitpunkt, als auch Anlass und Ort müssen als abermalig offenkundige Provokation seitens der NPD gewertet werden – und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum Einen war der Infostand in unmittelbarer Nähe zum Anton-Schmaus-Haus angemeldet worden, auf das bereits mehrfach in der Vergangenheit Angriffe (u.a. zwei Brandanschläge!) von vermutlich Neonazis verübt worden waren. Zum Anderen sollte an jenem Abend eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Roter Salon“ zum Thema „Roma in Neukölln“ stattfinden. Als Diskutierende waren Aktivist_innen von Amoro Foro e.V., Dilek Kolat und Dr. Franziska Giffey (Neuköllner Bezirksstadträtin für Bildung, Schule und Kultur) geladen. Dass die NPD sich mit ihren rassistischen Transparenten in der Nähe des Veranstaltungsortes positioniert, ist daher nicht nur Provokation sondern kann durchaus als eine Art von Bedrohung wahrgenommen werden.

 

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