Der Schwerpunkt der 91 Seiten starken Broschüre behandelt die Rolle der Polizei in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus, denn die Strafverfolgungsbehörden sind ein wichtiger Faktor im Kampf gegen die extreme Rechte. Mal sind sie Kooperations- oder Gesprächspartner, mal bieten sie Anlass für Ärgernisse und Kritik. So arbeitet die Polizei einerseits in manchen Bezirken in zivilgesellschaftlichen Bündnissen mit. Andererseits gibt es seit Jahren erhebliche Kritik an der (Nicht-)Erfassung rassistisch oder rechtsextrem motivierter Übergriffe sowie an der fehlenden Sensibilität gegenüber Opfern rassistischer Bedrohung und Gewalt. Nach dem Bekanntwerden der Mordserie des NSU erscheint uns ein Blick auf die Polizei als Akteur und das Benennen rassistischer Tatmotive umso wichtiger.
Darüber hinaus wird im Schattenbericht unter anderem die organisierte rechtsextreme Szene Berlins beleuchtet. Die zunehmend professionalisierte »Anti-Antifa«-Arbeit des militanten Spektrums nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an und gipfelte zuletzt in einer »Feindesliste« im Internet, körperlichen Angriffen und Brandanschlägen. Auch die Berliner Wahlen im September 2011, aus denen die drei angetretenen Rechtsaußenparteien äußerst geschwächt hervorgingen, werden analysiert.
Weitere Artikel bieten Analysen aktueller Entwicklungen, Erscheinungsformen und Diskurse des vergangenen Jahres – aber auch Gegenstrategien. Es geht um alltägliche Diskriminierungen in Schule, Diskos und im Gesundheitswesen, es geht um Proteste gegen Rassismus und Antiziganismus. Es geht um Überkreuzungen von Homophobie, Sexismus und Rassismus, die Herausforderungen pädagogischer Arbeit zu Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft und um die Fälle rechter Gewalt in Berlin.
Der Schattenbericht 2011 steht hier als PDF-Datei (1,9 MB) zum Herunterladen zur Verfügung.
Für Pressevertreter/innen besteht die Möglichkeit, ein kostenfreies Exemplar des Berichtes zu erhalten.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das apabiz (Ulli Jentsch, Eike Sanders, mail@apabiz.de, Tel.: 030-6116249) oder die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (Annika Eckel, annika.eckel@mbr-berlin.de, Tel.: 030-240 45 432)