Mini-Kundgebung gegen Demokratiezentrum

Neonazis protestieren in Treptow-Köpenick, unter ihnen bekannte Anhänger der verbotenen Kameradschaft „Frontbann 24“.

 

Ein Gastbeitrag von Theo Schneider

Rund 30 Neonazis versammelten sich am Dienstagabend am Berliner S-Bahnhof Schöneweide zu einer Kundgebung gegen eine „Verharmlosung von Linksextremismus“. Anlass war eine Veranstaltung in den Räumen des „Zentrums für Demokratie Treptow-Köpenick“, in der über die umstrittene „Extremismusklausel“ der Bundesregierung diskutiert wurde.

Der Anmelder der Kundgebung und ehemalige Chef der im Jahr 2009 verbotenen Kameradschaft „Frontbann 24“ Uwe Dreisch wetterte in einem Redebeitrag gegen die Referentin Bianca Klose (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin) und beklagte die staatliche Finanzierung von Projekten gegen Rechts. Nach knapp 40 Minuten war der Spuk allerdings auch schon wieder vorbei und die Teilnehmer – größtenteils aus dem Berliner Kameradschaftsspektrum – entfernten sich Parolen rufend vom Ort des Geschehens.

Die rechte Kundgebung reiht sich in eine Serie von Aktionen gegen das im Dezember letzten Jahres nach Schöneweide umgezogene „Zentrum für Demokratie“ ein. Seitdem kam es dort immer wieder zu rechten Schmierereien, Beschädigungen und Bedrohungen von Besuchern der Einrichtung. Ursächlich dafür dürfte nicht nur die Tatsache sein, dass der angrenzende Kiez Wohnraum vieler Berliner Neonazis ist, sondern auch die unweit des Zentrums gelegene Szenekneipe „Zum Henker“ die ein überregionales, einschlägiges Publikum anlockt und immer wieder entsprechende Veranstaltungen durchführt.

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