Am vergangenen Freitag, den 3. Dezember, sammelten sich rund 25 Neonazis in der Birkenstraße in Moabit und führten eine Spontandemonstration mit Fackeln durch. Nach Angaben der „Nationalen Bürgerbewegung Berlin“ trafen sich die Neonazis, um „ihren Unmut gegen Überfremdung und die anhaltende linke Gewalt herauszuschreien“. Laut dem Fachportal „blick nach rechts“ könnte es sich bei besagter Gruppierung um die Nachfolgestrukturen der „Freien Nationalisten Berlin Mitte“ (FNBM) handeln. Nachdem es vor wenigen Wochen zu einer Hausdurchsuchung bei einem Mitglied der „FNBM“ gekommen war, hatte sich die Gruppe aufgelöst. In die Schlagzeilen gerieten die „FNBM“ vor allem durch Sprühereien, Flugblattaktionen und dem versuchten Überfall auf einen Jugendclub.
Eine Anwohnerin der Wilhelmshavener Straße berichtete gegenüber „Berlin rechtsaußen“, dass sie die Nazi-Aktion vom Balkon aus beobachten konnte. Nach ihrem Eindruck wären es etwa 20, „höchstens 25“ Personen mit Fackeln gewesen, die um kurz nach neun Uhr auf der Fahrbahn der ruhigen und verschneiten Nebenstraße gelaufen seien. „Wir waren alle sehr empört und erschrocken“, so die Anwohnerin, die sich sofort mit ihren Nachbarinnen und Nachbarn über das Erlebte ausgetauscht hatte. Übereinstimmend hätten mehrere Zeuginnen und Zeugen berichtet, dass u.a. die Parole „Ausländer Raus“ geschrien worden sei. Von Fahnen oder Transparenten habe niemand erzählt. Am U-Bahnhof Turmstraße habe Polizei auf die kleine Gruppe gewartet, woraufhin die Neonazis die Fackeln weggeworfen hätten und in alle Richtungen geflüchtet seien.
Im näheren Umfeld nahm die Polizei später vier Verdächtige fest und stellte bei ihnen Flugblätter mit einschlägigem Inhalt sicher. Gegen die Männer wurden Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Volksverhetzung eingeleitet.