In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es an der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain zu einem mehrstündigen Polizeieinsatz. Eine Gruppe russischer Gäste eines Hostels war randalierend und vermummt durch das Gebäude gezogen. Dabei schwangen sie eine Hakenkreuzfahne und zeigten weitere Kleidungsstücke, die mit NS-Symbolik, etwa einem SS-Totenkopf, ausgestattet waren. Dies berichteten andere Gäste des Hostels.
Bei einem Mitglied der Gruppe stellte die Polizei ein Messer sicher. Die Hakenkreuzfahne konnte von der Polizei nicht mehr aufgefunden werden. Die eingesetzten Beamten der 22. Einsatzhundertschaft erklärten, dass sie daher kein Strafverfahren wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen einleiten könnten. Auch der auf einem Fußballschal angebrachte SS-Totenkopf habe für einen Anfangsverdacht eine angeblich zu geringe Ähnlichkeit mit dem verbotenen Original gehabt, da die gekreuzten Knochen unter dem Schädel nicht vorhanden waren.
Die Entfernung der Randale-Truppe aus den Räumen des Hostels benannte der verantwortliche Einsatzleiter zudem als „Seviceleistung“ gegenüber dem Hotelbetreiber. Bei den russischen Hostelgästen handelte es sich um Anhänger eines Moskauer Fußballclubs, die auf der Rückreise von einem Spiel in den Niederlanden einen Zwischenstopp in Berlin eingelegt hatten.